Warum ist es – trotz des Ukrainekriegs vor unserer Haustüre – so still im Land? Wo ist die Friedensbewegung? Sie waren doch stets zur Stelle wenn es einen Konflikt gab, der zu eskalieren drohte. Wo sind die Ostermarschierer? Warum demonstrieren sie nicht wie ehemals mit weißen Bettlaken, auf denen Friedensparolen stehen wie „Frieden schaffen ohne Waffen“. Warum rufen sie nicht zu Friedensverhandlungen und diplomatischen Lösungen auf?

Für die Friedensbewegung war einst Amerika die Inkarnation des Bösen

In der Hochzeit der Friedensbewegung waren die USA der Intimfeind und man schreckte auch nicht davor zurück als nützliche Idioten der Sowjetunion dazustehen. Das änderte sich mit der völkerrechtswidrigen Einmischung in Restjugoslawien 1999. Damals war der grüne Joschka Fischer Außenminister und machte seine Partei gefügig, indem er seine Entscheidung begründete mit: „. . . wir wollen nie wieder Krieg, nie wieder Auschwitz, nie wieder Völkermord, nie wieder Faschismus.“

Heute versuchen die Grünen die Fehler der Vergangenheit zu kompensieren, indem sie Russland dämonisieren, den Ukrainekonflikt moralisieren und Amerika hofieren.

Die Moralisierung des Konflikts: hier die Guten, dort die Bösen hilft nicht weiter. Es liegt im deutschen Interesse, dass der Konflikt nicht weiter eskaliert. Gefragt ist Diplomatie, nicht eine Außenministerin, die den Russen „die Beine wegschlagen“ will, sodass sie Jahrzehnte nicht mehr auf die Beine kämen. Es liegt nicht im deutschen Interesse, bis zur Selbstaufgabe den amerikanischen Interessen zu folgen