Zum 80. Jahrestag der Auschwitz-Befreiung am 27.Januar 1945 durch die russische Armee kam fast die gesamte deutsche Regierung nach Polen. Sie vertrat das Volk der Täter (1940-1945). Die Vorfahren dieser Politiker waren teilweise SS-Brigadeführer und SA-Obersturmführer gewesen. Auch Polen und die Ukraine waren durch höchste Repräsentanten vertreten. Nicht wenige Bürger dieser Staaten waren während der deutschen Besetzung ebenfalls an Massakern gegen Juden beteiligt.
Wo waren die Vertreter der russischen Befreier und der jüdischen Opfer?
Russland und Israel waren nicht eingeladen. Dieser groteske Ausschluss der obersten Vertreter der Befreier und der Opfer belegt die Selbstinszenierung der anwesenden Politiker, denen es vor allem darum ging, ihre makellose Moral und ihre hohen Werte vorzuzeigen statt dem historischen Bewusstsein und der sich hieraus ergebenden Verantwortung Reverenz zu erweisen.
27. Januar 1944: Leningrad wird von deutscher Blockade befreit
Genau 1 Jahr vor der Befreiung von Auschwitz endete am 27. Januar 1944 die Blockade von Leningrad – eines der schwersten Verbrechen der deutschen Wehrmacht gegen die russische Bevölkerung. Die Blockade forderte 1,1 Millionen zivile Todesopfer, die zu 90% verhungerten. Dabei wird häufig verdrängt, dass sich an dieser mörderischen Blockade auch die Streitkräfte von Finnland beteiligt haben. Finnland, das sich heute ständig über eine russische Bedrohung beklagt.