Kategorie: Kirche und Religion (Seite 2 von 2)

Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität – woher kommen diese Ideale?

Für viele sind diese Ideale nicht durch des Christentums entstanden sondern das Ergebnis der Aufklärung. Historisch gesehen haben sich die Ideale der Aufklärung nicht aus dem Nichts entwickelt sondern sie haben ihre Wurzeln im Judentum und im Christentum.

Wurzeln liegen im Christentum

Die Grundrechte sind grundgelegt in der „biblischen Gottesebenbildlichkeit des Menschen“. Dass alle Menschen die gleiche Würde besitzen war in der griechischen und in der römischen Antike undenkbar. Sie war und ist auch undenkbar in der gesamten chinesischen und der islamischen Geschichte. Bis zum heutigen Tag werden die Menschenrechte nur in den Staaten anerkannt, wo Judentum und Christentum eine wesentliche Rolle gespielt haben. Nicht in China und nicht in den muslimisch geprägten Staaten.

Rückbesinnung kann Orientierung stiften

Ich halte es für notwendig, immer wieder daran zu erinnern, denn ich bin zutiefst überzeugt, dass die Rückbesinnung auf Gott und auf christliche Werte gerade in unserer Gesellschaft Orientierung geben, Hilfestellung leisten und Frieden stiften kann.

Der säkulare Staat braucht die Religion als sittliche Mitte

Die Religion ist „conditio sine qua non“ für eine Demokratie, wenn sie auf Dauer funktionieren soll. Wo das Prinzip der Selbstverantwortung vor Gott nicht gilt, wird Demokratie auf Dauer nicht gelingen, weil dem säkularen Staat die sittliche Mitte fehlt, die er braucht, die er sich selbst aber nicht geben kann. Freiheit und Religion sind wesentliche Stützen einer Demokratie.

Freiheit ohne Religion

Wenn der Freiheit die Religion fehlt, endet sie in Gleichmacherei und Beliebigkeit. Das kann man in Deutschland und in ganz Europa beobachten.

Religion ohne Freiheit

Wenn der Religion die Freiheit fehlt, endet sie in Diktatur. Das kann man in islamischen Ländern beobachten.

Geringschätzung der Religion

Ich sehe mit großer Sorge in unserem Land den Umgang mit religiösen Themen. Ich bin sprachlos, wie sehr das Grundrecht auf Religionsausübung während der Pandemie mißachtet wurde. Ich bin entsetzt darüber, wie Religion und christliche Symbole in Deutschland verhöhnt und der Lächerlichkeit preisgegeben werden. Für mich ist unbegreiflich, mit welch egoistischer Selbstverständlichkeit die individuelle Freiheit über das Lebensrecht anderer gestellt wird (dazu zählt – zu meiner Studienzeit in der Rechtsprechung unbestritten – auch ungeborenes Leben!).

Das US-Filmdrama „Unplanned“

Dieser Film zeigt den aussichtslosen Kampf, den ein 13 Wochen alter Embryo im Leib seiner Mutter gegen seine Abtreibung führt. Als Abby Johnson, die Leiterin der Abtreibungsklinik in Byran, die zu „Planned Parenthood“, dem größten Anbieter vorgeburtlicher Kindstötungen in den USA gehört, dies erstmals bewußt auf dem Monitor des Ultraschallgerätes erlebt, kündigt sie ihren Job und schreibt das gleichnamige Buch, auf dem der Film basiert.

Boykottaufruf: Anti-Frauen-Film ……?

Der Film beschönigt nichts, übertreibt aber auch nichts. Er verurteilt auch nicht. Der Film zeigt keine Illusionen, er zeigt die Realität. Das erklärt auch, warum er als Anti-Abtreibung-Film, als Anti-Frauen-Film und vieles mehr verteufelt wird. Er wird boykottiert und Kino-Inhaber werden unter Druck gesetzt, damit sie ihn nicht ins Programm aufnehmen.

Mein Wunsch und meine Hoffnung

Ich hoffe sehr, dass dieser Film in möglichst vielen Kinos gezeigt wir, damit sich die Menschen selbst ein Urteil bilden können

Ostern 2020 und das Grundrecht auf Religionsausübung

  • Erstmals seit der Christianisierung Europas waren in der Karwoche und an Ostern Gottesdienste verboten!
  • Jetzt sollen Gottesdienste wieder erlaubt sein – aber es darf nicht gesungen werden – Ein Wahnsinn und eine klare Verletzung des Grundrechtes auf Religionsfreiheit! Singen ist ein zentrales Element christlichen Glaubens. Gebet und Gesang sind ein nicht verhandelbarer Wesenskern der Hl. Messe. Das Singen in der Kirche verbieten ist wie das Atmen verbieten. Jedes Kind weiß, dass Singen dem Wohlbefinden dient, die Psyche stärkt, das Miteinander fördert und der Seele gut tut. Gerade in der Corona-Krise sind Gebet und Gesang besonders wichtig und hilfreich.
  • Schade dass sich unsere Bischöfe staatlichen Vorgaben widerstandslos gebeugt haben statt sich zu wehren und das Grundrecht auf Religionsausübung zu verteidigen.
  • Die neueste Rechtsprechung des Saarländischen VerfGH zeigt, dass die Grundrechte der Menschen durch die Politik unverhältnismäßig stark einschränkt werden. Für viele Verbote sei der „damit erzielte Gewinn an Gesundheitsschutz nicht nachvollziehbar dargelegt“, sie seien z.T. unlogisch, „aussageleer“ und nicht gerechtfertigt, so das Verfassungsgericht. Inzwischen hat sich auch der Bayer. VGH dieser Begründung weitgehend angeschlossen.
  • Warum dürfen die Bürger – bei Wahrung des Abstandsgebotes – Aldi, Lidl und Weinhandlungen besuchen, nicht aber Gottesdienste und Buchhandlungen. Für diese unterschiedliche Behandlung wurden seitens des Staates zu keinem Zeitpunkt überzeugende sachliche Differenzierungsgründe dargelegt. Deshalb verstoßen diese Verbote eindeutig gegen das Grundrecht auf Religionsausübung. Obwohl das BVerfG die Prüfung der Verhältnismäßigkeit bei Gottesdienstverboten ausdrücklich angemahnt hat schweigen unsere Bischöfe.
  • In Österreich werden die Bischöfe von jungen Christen aufgefordert mutiger zu sein. „Ihr gehorcht dem Staat mehr als Gott“ bekommen sie zu hören. Nach vielen Jahren destruktiver Streitereien über Minderheitsthemen wie Zölibat und Frauenweihe ertönt jetzt der Ruf nach den Sakramenten. Plötzlich werden Papst-Predigten und Kardinals-Messen zu Quotenbringern in säkularen Fernsehanstalten. Gerade in der Krise wird deutlich, dass eine sich dem Zeitgeist anbiedernde Kirche irrelevant ist.
  • Wo die Kirche von Gott redet und Gottes Liebe spürbar macht, generiert sie Nachfrage – notfalls online. Die o.g. Kritik ist ein Weckruf an Bischöfe und Priester, mutig und kreativ zu sein, wenn es um die Rückkehr zur liturgischen Normalität geht. Für mich ist sie ein Beleg dafür, dass unsere Kirche viel vitaler ist als die Ordinariate, die Kirchenkonferenzen und der Synodale Weg uns glauben machen.
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