Kategorie: Politik (Seite 1 von 9)

„Seltenes Glück der Zeiten, wo man denken kann, was man will, und was man denkt, auch aussprechen darf“

Publius Cornelius Tacitus

„Die, die einen dazu bringen können, an Unsinn zu glauben, können dich auch dazu bringen, Gräueltaten zu vollbringen“

Voltaire

Ein anderer Blick auf Russland

Wir reden in Deutschland viel über Russlands Kriegsverbrechen. Wir vergessen dabei, dass Kaiser Wilhelm II. im Ersten Weltkrieg und Adolf Hitler im Zweiten Weltkrieg Russland den Krieg erklärt haben. Jetzt sind wir zum dritten Mal dabei Krieg gegen Russland zu führen indem wir der Ukraine Waffen liefern.

Verurteilt Europa die Kriegsverbrechen der USA?

Wenn die Russen Kriegsverbrecher sind, was sind dann die Amerikaner, die nach 1945 weltweit an nahezu allen Kriegen beteiligt waren und überall unsägliches Leid, Not und Tod über Millionen von Menschen gebracht haben: Iran, Irak, Syrien, Vietnam, Jugoslawien, Afghanistan u.a.?

Russland ist unser Nachbarn und hat den Westen noch nie angegriffen

Russland hat uns Gas, Öl und seltene Erden zu niedrigen Preisen geliefert und dadurch geholfen, dass wir Exportweltmeister werden konnten. Russland ist das größte und rohstoffreichste Land der Erde. Mit einem so starken Nachbarn zu streiten ist zumindest sehr unklug und schadet uns mehr als es uns nützt – wie die verhängten Wirtschaftssanktionen zeigen. Wir sind inzwischen wieder zum „kranken Mann Europas“ geworden.

Die Sprengung von Nordstream 2 war ein staatlicher Terrorakt

Mit diesem Anschlag wurde ganz Europa lahmgelegt. Es ist davon auszugehen, dass unsere Politiker die Attentäter kennen, denn die Ostsee ist das weltweit am besten überwachte Gewässer. Der NATO entgeht hier nichts! Wenn die USA hinter der Zerstörung der größten und wichtigsten Infrastruktureinrichtung Deutschlands stecken, wofür vieles spricht, dann würde/müßte das ein politisches Erdbeben auslösen. Darf Russland deshalb nicht bei der Aufklärung mitwirken, obwohl das laut OSZE vorgesehen ist?

Verbale Kraftmeierei

Markus Söder (CSU) fordert eine harte Integrationspolitik und weißt darauf hin, dass Multikulti und der ganze Kuschelkurs gescheitert sind.

Die AfD warnt seit Jahren vor Kultimulti und verfehlter Asylpolitik

Die Gleichen, die sich heute gegen Multikulti aussprechen warnen gleichzeitig davor, Parteien zu wählen, die sich schon seit vielen Jahren gegen Multikulti aussprechen und auf die damit verbundenen Gefahren hinweisen. Wer so redet handelt nicht für Deutschland und die Sache sondern im Sinne der eigenen Partei. Es geht um das eigene Profil und um Identitätspflege.

Wer sich immer nur gegen andere abgrenzt hat keine eigene Identität

Der CSU fehlt das Selbstvertrauen, das notwendig ist, um über Grenzen und Differenzen hinweg mit anderen zu reden und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Wer Brandmauern errichtet, wie die Union, der denkt parteipolitisch und ist in eigener Sache unterwegs.

1970 wählten 56,4 % die CSU, heute 37%!!

US-Hegemonialpolitik

Ex-Diplomat Chas Freemann Jr. kritisiert die Hegemonialpolitik der USA und sieht in ihr die eigentliche Ursache des Krieges in der Ukraine. Er widerspricht der offiziellen Erzählung und erinnert daran, dass die NATO 1949 als Verteidigungsbündnis gegründet wurde. Als sich 1991 der Warschauer Pakt aufgelöst hat, war der Auftrag der Nato eigentlich erledigt, aber der Westen hat eine Auflösung der Nato abgelehnt. Entgegen dem Versprechen gegenüber Gorbatschow, hat sich die Nato nach Osten ausgedehnt und Polen und Rumänien aufgenommen. Trotz russischer Proteste setzte die Nato ihre Ausdehnung weiter fort und führte Verhandlungen mit Georgien und der Ukraine.

USA haben Bemühungen Russlands ignoriert

In einem Brief vom 17.12.2021 sprach Putin diesbezüglich von der Überschreitung einer „Roten Linie“ und bat die Biden-Regierung dringend um Verhandlungen. Die USA haben mit Schreiben vom 26.1.2022 diesen Wunsch abgelehnt.

Der Ukraine Krieg bringt allen nur Nachteile

  • Die Russen sehen sich einer erweiterten Nato gegenüber (Schweden, Finnland)
  • Die Ukraine wird auf dem Altar der Russophobie geschlachtet.
  • Russland wird nicht geschwächt. Die russische Wirtschaft ist stärker als zuvor.
  • Russland ist nicht isoliert. Im Gegenteil, immer mehr Staaten (BRICS) wenden sich von Amerika ab. Die antiamerikanische Achse Peking – Moskau hat an Bedeutung gewonnen.

Wenn man einen Krieg nicht gewinnen kann, muß man ihn beenden

Wie im Irak, in Vietnam, Afghanistan, Serbien . . . die Amerikaner zündeln, sie sehen nur ihre eigenen Sicherheitsinteressen und missachten die Interessen der anderen. Wo immer die USA sich einmischen hinterlassen sie Not, Leid und Chaos. Sie haben offenbar keine konkrete Vorstellung, was sie mit ihren Militäreinsätzen eigentlich erreichen wollen und sie haben auch keinen Plan, wie begonnene Kriege beendet werden könnten.

Oberstes Ziel muss es sein, Kriege zu verhindern

Kriege verhindert man am ehesten dadurch, dass man die Ängste und Sorgen der anderen Seite ernst nimmt. Verhandlungen mögen mühsam sein, aber sie führen immer zu besseren Ergebnissen als Kriege, weil sie den Menschen auf beiden Seiten Leid, Not und Tod ersparen. Was auf dem Schlachtfeld verloren geht, kann man in Verhandlungen nicht zurückgewinnen.

Im übrigen gilt in Deutschland derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als derjenige, der den Schmutz macht.

Kurt Tucholsky (1890-1935

Bei der Kath. Kirche wird mit zweierlei Mass gemessen

Immer wieder nutzen die Medien Missbrauchsfälle, um die kath. Kirche als Institution pauschal zu verunglimpfen.

Wenn es um den Islam geht warnen die Medien vor Verallgmeinerungen

Seit 2001 gibt es unzählige islamistische Terroranschläge mit zig tausend Toten: New York City (World Trade Center), Madrid, London, Berlin, Nizza, Bali . . . Nach Meinung unserer Medien handelt es sich hier immer nur um Einzelfälle, um Verrückte und um Terroristen. Das habe nichts mit dem Islam zu tun. Man dürfe das auf keinen Fall verallgemeinern und der Institution Islam eine Mitschuld geben.

Die Katholische Kirche wird als Ganzes an den Pranger gestellt.

Wenn es um Missbrauchsfälle in der kath. Kirche geht haben dieselben Medien kein Problem zu verallgemeinern und vom Einzelfall auf die Kirche als Ganzes zu schließen und die gesamte kath. Kirche zu verleumden und verächtlich zu machen.

Die Kirche stellt sich dem geschehenen Unrecht

Dieses Vorgehen ist vor allem auch deshalb unseriös, weil sich bei genauerer Betrachtung bei den Missbrauchsfälle um Einzelfälle handelt, die sich im untersten Promille-Bereich bewegen, 40-50 Jahre zurückliegen und die katholische Kirche alles tut das geschehene Unrecht aufzuarbeiten.

Die Vertreter des Islam verurteilen islamistischen Terror nicht

Die Vertreter des Islam denken nicht ansatzweise darüber nach, wie es dazu kommen kann, dass im Namen Allahs und seines Propheten Mohammed Anschläge verübt, Menschen getötet und Heilige Kriege geführt werden. Sie bringen es nicht einmal zustande, sich von diesen Verbrechen zu distanzieren und sie zu verurteilen.

F. J. Strauß würde für den Frieden kämpfen

Markus Söder sollte als CSU-Vorsitzender einmal das Buch „Am Abgrund. Streitschrift für einen anderen Umgang mit Russland“ v. Wilfried Scharnagl lesen. Der Verfasser dieser Streitschrift, die 2015 erschienen ist, war einer der engsten Wegbegleiter von F. J. Strauß, der von ihm sagte „Scharnagl schreibt, was ich denke und ich denke, was er schreibt“

F. J. Strauß fliegt im Privatjet nach Moskau

am 27.12.1987 fliegt F. J. Strauß, die Verkörperung des Anti-Kommunismus, auf Einladung v. Michael Gorbatschow, Generalsekretär der KPdSU, nach Moskau. Diese Reise hat – ich erinnere mich gut daran – für viel Aufsehen gesorgt.

worüber sprach F. J. Strauß mit Michael Gorbatschow ?

Scharnagl zitiert aus dem Gespräch mit Gorbatschow: „Es wird nie mehr eine politische Führung in Deutschland geben, die der Meinung ist, dass durch Krieg Probleme zwischen uns gelöst werden können.“ F. J. Strauß scheute sich nicht, politische Differenzen anzusprechen, brachte aber auch seine Achtung vor Russland zum Ausdruck. Er war Soldat und wußte um den Blutzoll der Sowjetunion nach dem Überfall durch die Deutsche Wehrmacht.

„Gut und Böse“ sind keine Kategorien der Politik

Am Ende seines Buches schreibt Scharnagl „Der Westen habe die Chance, eine europäische Sicherheitsarchitektur mit Beteiligung Russlands zu errichten, vertan . . . Der Abgrund einer Kriegsgefahr darf sich, wie jetzt im Streit um die Ukraine, nie wieder auftun“

Inzwischen sind mehr als 500.000 Tote und Verletzte zu beklagen

Persönlichkeiten wie F. J. Strauß, die alles getan hätten, dieses Gemetzel so schnell wie möglich zu beenden, fehlen in der Politik. Die heutige CSU hat eine andere Sicht auf Russland. Sie ist Teil der ganz großen Koalition, die nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine auf volle Konfrontation setzen. Ob sie sich hier im Geiste ihres Übervaters bewegt, muss bezweifelt werden.

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