Der Papst wird heftig kritisiert, u.a. von den deutschen Bischöfen, weil er eine Verhandlungslösung für den Ukraine-Krieg fordert. Wie denn sonst, bitte, soll der Krieg in der Ukraine enden, außer durch Verhandlungen?
In seinem Interview sagte der Papst:
wenn es auf dem Schlachtfeld nicht gut laufe und man sehe, dass man verliere, dann müsse man „den Mut haben, zu verhandeln. Du schämst dich, aber wie viele Tote wird es am Ende geben? Verhandle rechtzeitig, suche ein Land, das vermittelt.
Der Papst plädiert nicht für eine bedingungslose Kapitulation
Franziskus argumentiert ethisch, ganz im Sinne der christlichen Nächstenliebe. Er plädiert dafür, dass auf diplomatischen Weg ein Waffenstillstand und später eine Friedenslösung gefunden wird.
Wie denn sonst soll der Krieg beendet werden?
Durch einen totalen Sieg der einen oder durch eine totale Niederlage der anderen Seite? Wieviele Tote würde das noch erfordern? Also bleibt am Ende nur eines: eben zu verhandeln!Der Papst scheint der einzige zu sein, der den Mut hat, den vermutlich einzigen Ausweg aus der festgefahrenen Situation anzusprechen. Statt den Vorschlag aufzugreifen wird der Papst vom „kriegsberauschten“ Mainstream und den staatsfinanzierten Massenmedien in Deutschland harsch kritisiert.
Zu Beginn des Krieges sagte der Papst (Vatican News v.26.2.2022) :
„Jeder Krieg hinterlässt die Welt schlechter, als er sie vorgefunden hat. Krieg ist ein Versagen der Politik und der Menschheit, eine beschämende Kapitulation.“ Auch dafür erntete der Papst heftige Kritik. Das „Versagen der Politik“ lässt sich heute anhand etlicher Beispiele aus dem Deutschen Bundestag gut belegen.
Den politischen „Eliten“in Deutschland erscheinen Waffen- und Geldlieferungen bis zum „letzten Ukrainer und zum letzten Russen“ offensichtlich erfolgsversprechender als der Appell des Papstes