Ein Bischof kann sich gerne zur katholischen Sozialethk äußern, aber er sollte die Finger von Parteipolitik lassen. Gemäß dem Glaubensbekenntnis von Nizäa, das in jedem Gottesdienst gesprochen wird, kann er von seinen Gläubigen Glaubensgehorsam einfordern, wenn er den Glauben der Kirche authentisch in Einheit mit dem Papst und den anderen Bischöfen lehrt, nicht wenn er sich in die Tagespolitik einmischt. Zum Auftakt der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am 10.3.2025 hat sich der Vorsitzende Bätzing höchst einseitig zu politischen Fragen geäußert, die in einer Demokratie frei diskutiert werden können und bei denen wir als Katholiken Bischof Bätzing durchaus widersprechen dürfen, denn bei politischen Fragen handelt es sich allenfalls um „vorletzte Dinge“ nicht um „letzte Wahrheiten“, mit denen sich unser Kirche primär auseinandersetzen und zu Wort melden sollte.
Ausgrenzung wegen „falscher“ politischer Meinung
Bätzing sagte bei der Pressekonferenz, dass die AfD-Wähler nicht mit der Solidarität der Kirche rechnen könnten. Dazu passt der Beschluss der deutschen Bischöfe, dass jeder, der mit der AfD in Verbindung gebracht werden kann, aus einem kirchlichen Ehrenamt oder einem Beschäftigungsverhältnis entlassen werden kann. Was tatsächlich auch geschehen ist.
Für Abtreibung darf man als katholischer Funktionsträger werben
Wenn hingegen Frau Irma Steter-Karp, die Präsidentin des ZdK, aktiv für Abtreibung eintritt, dann bleibt das ohne Folgen. Wenn Bischof Denn von Münster, der AfD völkischen Nationalismus vorwirft ohne Belege dafür zu liefern, dann regt sich darüber niemand auf. Wer allerdings auf migrantische Kriminalität und deren tödliche Folgen hinweist, hat in der deutschen Kirche jedes Recht verwirkt. Hier wird ganz offensichtlich mit zweierlei Maß gemessen. Hoffentlich spielt dabei keine Rolle, dass kirchliche Werke mit ihren unterschiedlichen Hilfsangeboten für Migranten hier viel Geld verdienen.
Kritik an Migrationspolitik ist kein völkischer Nationalismus
Mag sein, dass einzelne AfD-Politiker eine völkische Gesinnung haben, aber gegen die Partei in ihrer Gesamtheit kann dieser Vorwurf nicht erhoben werden, wie ein Blick in das AfD Partei- und Wahlprogramm zeigt. Eine in Deutschland nicht verbotene Partei, die inzwischen in fast allen Parlamenten sitzt, kann man persönlich ablehnen, aber ein katholischer Bischof, der sich politisch äußert, sollte sich parteipolitisch zurückzuhalten.
Warum warnen die Bischöfe nicht vor den GRÜNEN?
Während man der AfD völkischen Nationalismus vorwirft, ohne dass dies nachgewiesen werden kann, werben die GRÜNEN zu 95% für die Abtreibung als ein Frauenrecht. D.h. diese Partei steht in bioethischen Fragen konträr zur Lehre der Kirche. Wenn also Bischof Bätzing anfängt, vor konkreten Parteien oder einzelnen Parteimitgliedern zu warnen, dann sollte er das auch in Richtung der GRÜNEN tun.
Limburger Bischof betrachtet die Welt mit rot-grün gefärbter Brille
Politische Fragen können und sollen in einem freiheitlich-demokratischen System frei diskutiert werden. Beim Bischof von Limburg hat man hingegen den Eindruck, dass er seinen Gläubigen die Welt mehr und mehr durch eine rot-grün gefärbte Brille zu erklären versucht. Bei politischen Fragen aber geht es um tagespolitische Themen dh. um „vorletzte Dinge„und nicht um „letzte Wahrheiten“. Nur hier kann er mit kirchlicher Autorität sprechen.