Der Synodale Weg beginnt zu diskutieren. Damit wird die Kirche in Deutschland in den nächsten Jahren das tun, was sie am liebsten macht und unbestritten am besten kann – sie beschäftigt sich mit sich selbst und betreibt Nabelschau.

Am Ende wird alles von jedem gesagt sein und nichts gelöst.

Ich bin Mitglied des Landeskomitees der Katholiken in Bayern. Auf den Tagungen und bei den Empfängen wird viel geredet, über Pastorales, über Demokratie, Klima, Migration… Gott ist der große Abwesende!

Nach meiner festen Überzeugung muß die Kirche der Zukunft Brücke sein zum  Transzendentalen, ein Ort der Gotteserfahrung. Sie muß den Menschen helfen letzte Dinge von vorletzten zu unterscheiden. Die geringe Wertschätzung unserer Kirche hat vor allem auch damit zu tun, dass sie zu sehr im Diesseits gefangen ist.

Wenn man nach den Beweggründen des Synodalen Weges fragt, dann wird auf die Mißbrauchsstudie verwiesen und auf dem damit einhergehenden Vertrauensverlust. Es geht um Zölibat, kirchliche Sexualmoral, Klerikalismus und, auf Wunsch des ZDK, um die Stellung der Frau.

Betrachtet man die Mißbrauchsstudie genauer, dann stellt man fest, dass alle Befunde rein deskriptiv sind. Den Nachweis eines kausalen Zusammenhangs zwischen den einzelnen Phänomenen sucht man vergeblich d.h. die Studie enthält keine valide Ursachenanalyse. 

Es gibt keine Vergleichsstudie mit anderen Institutionen.
Nach einer Studie von Jörg Fegert, Ulm, soll die Zahl der Mißbrauchsfälle im Sport nahezu doppelt so hoch sein wie in der Kirche. Vor diesem Hintergrund erscheinen die Empfehlungen der Studie reichlich unbedarft und dilettantisch. 

Reformmaßnahmen zu beschließen, bevor Ursachenzusammenhänge genau erforscht sind, erscheint mir wenig zielführend.