„Wenn ich höre, alles andere habe vor dem Schutz des Lebens zurückzutreten, dann muß ich sagen: Das ist in dieser Absolutheit nicht richtig“, so unser Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble. Nach seiner Meinung beschränken sich die Grundrechte gegenseitig. „Wenn es überhaupt einen absoluten Wert in unserem Grundgesetz gibt“, so Schäuble weiter, „dann ist das die Würde des Menschen. Die ist unantastbar. Aber sie schließt nicht aus, dass wir sterben müssen“.
Schäuble stößt damit eine unbequeme Debatte an und warnt gleichzeitig, die mit dem Lockdown verbundene wirtschaftliche Krise allein mit Steuergeldern lösen zu wollen, denn auf Dauer, so Schäuble, „kann der Staat den Umsatz nicht ersetzen“. Dass unsere Wirtschaft bereits massiv geschädigt ist, kann nicht bestritten werden. Kritiker werfen der Regierung in diesem Zusammenhang vor, sie sei zu wissenschaftsgläubig, sie überziehe mit ihren Maßnahmen und schränke die Grundrechte der Bürger unverhältnismäßig stark ein.
Die Angst richtet wirtschaftlich und gesellschaftlich mehr Schaden an als das Virus selbst. Was, wenn Corona dazu führt, dass in der Zukunft Millionen Arbeitslose auf der Straße sitzen, der Mittelstand, der Hartz IV finanziert, nicht mehr existiert, wenn viele Restaurants für immer geschlossen haben und wir feststellen, dass das Durchschnittsalter der Corona-Toten über der durchschnittlichen Lebenserwartung in Deutschland liegt?
In einer Demokratie sind Debatten, auch wenn sie unbequem sind, alternativlos. Nur Ideologien kennen Absolutismen!